Heilende Worte zur Überwindung der Spaltung

Menschgruppe sitzend arme auf den Schultern

Stell Dir vor, jemand will spalten, und keiner macht mit. Stell Dir vor, jemand will gegeneinander aufhetzen, aber es kommt nicht an. Stell Dir vor, jemand will gegeneinander ausspielen, aber keiner spielt mit.

Alexandra Stephanides

Spaltung ist eine künstliche Darstellung von einer Ganzheit als zwei getrennte Teile, die nichts gemein haben. Als zwei Teile, wovon der eine gut und der andere böse ist. Als zwei Teile, von denen einer im Recht und der andere im Unrecht ist. Die Definition der beiden Teile erfolgt entsprechend der Meinung derer, die die Spaltung inszenieren. Sie legen fest, welcher Teil der gute ist. Der andere Teil ist automatisch der schlechte. Es erfolgt eine Bewertung und ein Beurteilen von zwei Teilen, die sich in mindestens einem Merkmal unterscheiden. Jemand von außen behauptet, der eine passt, der andere nicht.

Wie gelingt nun das Auseinandertreiben der beiden Teile? Entweder indem ein Teil bevorzugt wird. Der als brav betitelte Teil bekommt Goodies, Belohnungen und Freiheiten. Oder der andere Teil wird bestraft, eingeschränkt und kurz gehalten. Es kommt zu Neid auf die Vorteile oder zu Schadenfreude über die Nachteile des anderen, was die Trennung bestärkt.

Außerdem wird gerne Schuld eingesetzt. Es wird behauptet, der eine Teil sei daran schuld, dass der andere Teil Restriktionen erleiden muss. Geschickt lenken die Spalter davon ab, dass sie es sind, die die Restriktionen setzen und behaupten, sie wären durch das Verhalten des bösen Teils schweren Herzens gezwungen, den guten Teil zu reglementieren.

Auch Frustration ist ein gutes Spaltwerkzeug. Das Erzeugen einer frustrierenden Situation macht Menschen anfällig für Aggression und Zorn. Ein Sündenbock muss her, damit die aufgestaute Energie entladen werden kann. Und dieser Sündenbock wird präsentiert. Es ist der Teil, der als böse definiert wurde. Er wird als Hindernis zur Lösung, als Hinauszögerer des Endes und als unnötiger Verlängerer des Leids bezeichnet. Sündig. Es wird Buße gefordert.

Und schließlich noch das Drohen. Wenn sich der böse Teil nicht für Besserung entscheidet, wenn er nicht die festgelegten vermeintlich guten Attribute erfüllt, wenn er nicht endlich zur Besinnung kommt und auf die gute Seite wechselt, dann wird ihm Ungemütlichkeit angedroht. Das Ende der Geduld. Dass die momentanen Einschränkungen erst die Unterkante seien. Um die Spaltung zu verstärken, wird auch der vermeintlich guten Seite gedroht. Dass auch ihnen ihre Vorteile weggenommen werden, wenn sich die Bösen nicht endlich bekehren lassen.Spätestens das führt zu Hass und Gewalt, denn niemand will sich sein schönes Leben nehmen lassen, weil andere nicht spuren.

Optimal für die Initiatoren der Trennung ist es, wenn die Gruppen unterschiedlich groß sind. Denn Spaltung funktioniert nur, wenn die als brav definierte Gruppe, die größere ist. Diskriminieren kann man immer nur eine Minderheit.

Was passiert aber, wenn große Anteile der beiden Gruppen nicht auf die Unterschiede, sondern auf ihre Gemeinsamkeiten schauen?

Menschen haben immer etwas gemein, auch wenn sie noch so unterschiedlich erscheinen. Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nicht Angst kennt, der nicht glücklich sein möchte, dem noch nicht das Herz gebrochen wurde. Jeder Mensch möchte in Sicherheit sein, zu essen und trinken haben und geliebt sein. Jeder Mensch möchte sich zu anderen Mensch zugehörig fühlen, wahrgenommen und respektiert sein.

Wenn wir einander anschauen, sehen wir uns selbst.

Ich sehe meine Angst, Hilflosigkeit und Verzweiflung in Dir.

Ich sehe meine Ungeduld, meine Frustration und meinen Zorn.

Ich sehe meine Verletzlichkeit.

Ich sehe Wärme und Liebe.

Ich sehe mich.

Wenn wir erkennen, dass wir mit einem konstruierten Bild des anderen dazu benutzt werden, dass wir in ihm etwas sehen, was er nicht ist, dann ist die Spaltung zu Ende.

Wenn wir erkennen, dass die Ursache für den Konflikt nicht vom anderen ausgeht, sondern bei Erzählern im Außen liegt, dann ist die Spaltung zu Ende.

Wenn wir erkennen, dass unsere Gefühle dazu verwendet werden, den anderen als Bedrohung oder Gefahr zu sehen, dann ist die Spaltung zu Ende.

Wenn wir erkennen, dass wir manipuliert werden, damit Dritte an ihr Ziel kommen, ist die Spaltung zu Ende. Wenn wir erkennen, dass wir gegeneinander ausgespielt werden, damit wir an Kraft verlieren und vom wesentlichen Geschehen abgelenkt sind, ist die Spaltung zu Ende.

Wenn wir erkennen, dass Hass und Neid künstlich zwischen uns erzeugt wurden, um die Liebe und die Menschlichkeit zu blockieren, ist die Spaltung zu Ende.

Wir Menschen gehören zusammen. Trennung ist für uns unnatürlich und schmerzhaft. Beide Gruppen erleiden Schmerz, wenn sich Gruppen bilden, die gegeneinander kämpfen. Wir Menschen sind eine Familie. Wir sind alle miteinander verbunden. Dieses unsichtbare Band kann nicht zerstört werden, weil es eine Grundlage für unsere Menschlichkeit ist.

Wenn wir uns in die Augen schauen erkennen wir uns. Wenn wir einander helfen, sogar wenn wir uns fremd sind, zeigt sich, was uns Menschen ausmacht. Wenn wir einander zuhören und versuchen, den anderen zu verstehen, können wir uns selbst erkennen. Wenn wir ganz nach innen fühlen, entscheiden wir uns immer für das Miteinander.

Als eine Menschenfamilie können wir nur gemeinsam eine Lösung finden. Wir werden wieder zusammenkommen und so unsere Würde und unsere Stärke voll und ganz in Besitz nehmen. Wir werden einen Weg gehen, der für alle gangbar ist. Wir werden das Verbindende zwischen uns wieder an erste Stelle stellen. Wir werden wieder unbeschwert sein und miteinander lachen.

Machen wir kleine Schritte aufeinander zu. Schauen wir einander in die Augen, wenn wir uns begegnen. Hören wir nicht auf die Stimmen von außen, sondern auf die Wahrheit in unseren Herzen. Fühlen wir unsere eigene Verletzlichkeit, wenn wir mit anderen sprechen.

Gewähren wir anderen das, was wir uns selbst wünschen.

Niemand darf aus dieser Familie ausgeschlossen werden. Wir gehören zusammen.

Dieser wunderbare Text wurde mir dankenswerter Weise von Alexandra Stephanides, Osteopathin in Graz, zur Verfügung gestellt.

Danke Alexandra, dass ich deine wunderbaren Wort in dieser schwierigen Zeit an die Leser_innen meines Gesundheitsblogs weitergeben darf. Mögen sie dazu beitragen, die aktuelle Spaltung, die unsere Regierungen bewusst herbeiführen, zu überwinden und wieder Frieden und Miteinander in die Herzen der Menschen zu säen.

Wenn auch Dich diese Worte berühren, wenn du glaubst, dass damit ein Beitrag zur Heilung der aktuellen Spaltung unserer Gesellschaft geleistet werden kann, dann freue ich mich, wenn Du den Beitrag mit deinen Freund_innen teilst.

NAMASTE

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