Das Element HOLZ in den Fünf Wandlungsphasen

das Holzelement in der TCM

Nütze die Kraft der Holzenergie und Shiatsu für einen kraftvollen Start in den Frühling – Raus aus der Stagnation!

Das Element HOLZ

… wird dem Frühling zugeordnet und symbolisiert den Aufbruch. Es steht auch für die Lebensphase der Kindheit und Jugend eines Menschen, weiters für Mut, Flexibilität, Vitalität, Kreativität, Toleranz und Entscheidungsfähigkeit. Fließt die entsprechende Energie frei im Körper eines Menschen, so fördert sie die oben genannten Eigenschaften. Unter den Pflanzen gilt der Bambus als Sinnbild für diese Fähigkeiten.

Die dem Element HOLZ zugeordneten Organe des Menschen sind die LEBER (= Yin-Organ) und die Gallenblase (= YANG-Organ). Die beiden arbeiten über die Meridianverbindungen eng zusammen. Die Leber ist aus Sicht der TCM für die Geschmeidigkeit der Sehnen und Bänder, das Sehvermögen und die Speicherung des Blutes verantwortlich und auf der seelischen Ebene besonders anfällig für die weiter unten genannten Emotionen. Die Leber und ihre Energien gelten als ARCHITEKT unseres Lebens. Die Gallenblase hingegen ist unser Entscheidungsträger nach außen, der BAUMEISTER, der die Pläne umsetzt – vorausgesetzt, die Energien fließen frei, harmonisch und kräftig duruch diese Meridiane.

Emotionen, die das Holzelement schädigen …

Die im Übermaß vorhandenen negativen Emotionen Wut, Zorn, Ärger, Groll, Frustrationen, Kränkungen finden ihren volkstümlichen Ausdruck in „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ oder „Mir kommt die Galle hoch“ ! Immer dann, wenn Sie diese Emotionen in sich spüren, vor allem bei einem daraus resultierenden Dauerzustand, dann blockieren Sie damit die Energie des Leber- und Gallenblasenmeridians mit all seinen negativen Folgen für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit: Schmerzen entlang des Verlaufs dieser Meridiane, die ständig wechseln, sowohl in ihrer Intensität, den schmerzenden Stellen (links / rechts) als auch der Art des Schmerzes. Ihre Entscheidungsfähigkeit lässt nach, genauso wie die Sehkraft nachlässt: verschwommenes Sehen, tanzende Flecken in den Augen (= „mouches volantes“), gerötete, juckende, brennende und trockene Augen (= Nachlassen des sogen. Leber-Blutes und Leber-Yins durch zuviel Hitze in der Leber). Starke Kopfschmerzen (es hebt Ihnen die Kopfdecke ab = aufsteigendes, hochschlagendes Leber-Yang) bis hin zur gefürchteten Migräne, die sich ja meist einseitig am Kopf genau im Verlauf des Gallenblasenmeridians manifestiert (mit den damit verbundenen Augen-/Sehproblemen: Blitze etc…, verschwommenes oder eingeschränkttes Sehen, kein Licht vertragen …)

Fülle- und Stagnationszustände: z. B. Migräne, PMS, chronische Reizbarkeit, Jähzorn, cholerisches Temperament, Augenschmerzen-/probleme, Sehnenscheidenentzündung, Schulterbeschwerden …

Leere-Zustände: körperliche und geistige Trägheit, Bewegungsmangel und daraus resutlierendes Übergewicht, Menstruationsbeschwerden, Sehschwäche, Tinnitus …

Positive Aspekte des freien Energieflusses

Menschen mit einer harmonisch fließenden Leber- und Gallenblasenenergie sind flexibel in ihrem Denken und Handeln und können Entscheidungen schnell, aber doch gut überlegt fällen. Gerade dieser Funktionskreis ist im Körper von besonderer Wichtigkeit, regelt er doch nicht nur den Energiefluss in seinen eigenen Organen, sondern ist auch für die Harmonie in allen anderen Funktionskreisen verantwortlich.

Negative Effekte im gestauten Zustand

Der Gallenblasenmeridian verläuft jeweils – in Zickzack-Linien – auf der Seite des menschlichen Körpers, beginnend am Außenrand des Auges hinunter bis zur zweiten kleinen Zehe von außen. Beobachten Sie beispielsweise Menschen, die beim Gehen ständig stark zwischen rechts und links hin und her schwanken (ich meine damit keine alkoholisierten Zeitgenossen! 😉 ), so kann dies ein Anzeichen für eine gestaute bzw. unausgeglichene Gallenenergie sein. Diese Menschen schwanken zwischen ja/nein, links/rechts, sie können sich nur schwer entscheiden und kommen nicht so flexibel und entschlossen vorwärts wie jene Menschen, deren Leber- und Gallen-Qi frei und harmonisch fließt und die somit tatkräftig ihren Alltag bewältigen.

Tatkraft, Abenteuerlust und konsequentes Handeln zählen somit zu den Stärken des Holzelements. Druck hingegen wirkt sich negativ aus – Holz benötigt Freiraum zur eigenen Entfaltung und ein gewisses Maß an Autonomie. Ein ausgeglichenes Holzelement kann mit Wut und Zorngefühlen richtig umgehen und diese Emotionen in geregelte Bahnen leiten. Bei Menschen, die – wodurch auch immer – ständig unter Druck stehen, bei denen der sprichwörtlich „kleinste Tropfen das Faß zum Überlaufen bringt“ und dann in Wutausbrüchen regelrecht explodieren, sprechen wir in der TCM und als Shiatsu-Therapeuten von der sogenannten „Leber-Qi-Stagnation“.

Was kann ich für mich tun?

Hier können regelmäßig durchgeführte Shiatsubehandlungen für die entsprechende Entstauung und somit für einen gleichmäßigen, harmonischen Energiefluss im Funktionskreislauf „Leber-Galle“ sorgen, sie machen das Leben wieder erträglicher (und das ihrer Mitmenschen!). Außerdem erhalten Sie bei mir Beratung zu rezeptfreien Kräuterteemischungen aus der TCM, welche zusätzlich zu den Shiatsubehandlungen eine wunderbare, schmerz- und nebenwirkungsfreie Unterstützung bieten (erhältlich z. B. in der Apotheke Zum Schwan in unmittelbarer Nähe meiner Shiatsupraxis). Ergänzend zeige ich Ihnen gerne spezielle Meridian-Dehnungsübungen, mit dem Sie auf einfache und spielerische Art und Weise selbst den Fluss der Meridianenergien in Ihrem Körper anregen können.

Der Geist des Holzelementes

Zu guter Letzt hat die Wandlungsphase HOLZ noch weitere seelische Aspekte: Der sogenannte Elementsgeist Hún, auch als Haus der Seele oder Wanderseele bezeichnet, ist vergleichbar mit dem westlichen Verständnis des Unterbewußten. Vier Fünftel der seelischen Ursachen unserer Probleme befinden sich wie bei einem Eisberg unter der Oberfläche, nur Ein Fünftel befindet sich oberhalb und ist uns daher bewusst! Hier werden emotionale Erfahrungen gespeichert, die erst eine Planung möglich machen, die dann als Basis für neue Handlungen dient. Schlussendlich werden die Handlungen durch eine geschmeidige und starke Gallenenergie umgesetzt.

Dr. med. Achim Eckert schildert die Bedeutung und Beziehung unserer Organe in der ganzheitlich denkenden Chinesischen Tradition in seinem Beitrag zur Wandlungsphase HOLZ folgendermaßen:

„Jedes seiner Organe hat neben seiner physischen eine geistige und seelische Funktion. Seele und Geist sind nicht nur im Gehirn angesiedelt, sondern in jeder Körperzelle und im gesamten Schwingungsfeld des Organismus. Die inneren Organe werden in der chinesischen Medizin auch mehr als geistig-seelisch-physische Funktionseinheiten aufgefasst denn als anatomische Form und physiologische Funktion. Wichtig ist, welchen Beitrag ein Organ zur Gesamtpersönlichkeit des Menschen leistet und welche Wechselwirkung es mit anderen Organen hat.

Achim Eckert: „Die Kraft des Frühlings – das Element HOLZ in der TCM erschienen online im Magazin „Lebe bewusst“

Mehr Informationen zu den Fünf Elementen der TCM finden Sie bei Interesse u. a. in folgenden Publikationen:

  • Achim Eckert: DAS HEILENDE TAO (Verlag Müller & Steinicke, 12. Auflage, München 2011)
  • Wilfried Rappenecker: Fünf Elemente und Zwölf Meridiane, Verlag Felicitas Hübner

Mag. Richard Palfalvi, Shiatsupraktiker & Holistic Health Coach in eigener Praxis in 1090 Wien

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Frühling in der TCM

Frühling in der TCM

Photo by Walter Sturn on Unsplash

Die Wandlungsphase HOLZ – Frühlingsbeginn am 15. Februar

Frühling in der TCM: Das große Aufwachen kann beginnen! Der Frühling ist da! Man nennt ihn auch die Jahreszeit des kleinen Yang, sprich Licht und Wärme haben nun genügend Schwung aufgenommen, um sich gegen das große Yin des Winters zu stellen und es zu vertreiben.

Nach unserer westlichen Zeit- und Saisonrechnung beginnt der Frühling mit dem 21. März. Nicht so in der Naturkalenderdarstellung des Jahresablaufes in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bereits vor über 2000 Jahren haben die guten alten Daoisten aufgrund ihrer eingehenden Naturbeobachtungen den Kreislauf der Jahreszeiten in den sogenannten Fünf Wandlungsphasen festgehalten und dargestellt. Demnach macht jede Jahreszeit 72 Tage aus und umfasst 36 Tage vor und nach dem uns bekannten Saisonbeginn. Somit beginnt der Frühling um den 15. FebruarNeujahrsbeginn in China – und hat am 21. März bereits seinen Höhepunkt erreicht: jener Tag im Jahresablauf, an dem vom Sonnenlauf her gesehen die Tag-/Nachtgleiche stattfindet. Der Frühling endet bereits wieder um den 28. April.

Frühling in der TCM
Frühlingserwachen der Palmkätzchen (Foto: Richard Palfalvi)

Wer die Natur genau beobachtet und auch hinhört, wird die Zeichen erkennen, auch wenn es noch zu Kälteeinbrüchen mit durchaus heftigen Schneeschauern kommen kann. Keine Jahreszeit beginnt normalerweise von heute auf morgen, das Yin des Winters zieht sich langsam, aber stetig zurück. Zwar fällt es in Großstädten den Menschen schwerer, die bereits stattfindenden Veränderungen wahrzunehmen, aber auch dort gibt es Möglichkeiten, die Zeichen der Jahreszeit zu erkennen: Wer genau hinhört, kann etwa am Gezwitscher der Vögel in den Parks erkennen, dass das Frühlingserwachen bereits seinen Lauf nimmt. Speziell früh am Morgen hört man an den fröhlicher klingenden Lauten unserer gefiederten Freunde den Unterschied zum Gepiepse des Winters.

Das HOLZ-Element

Frühling in der TCM - das Element HOLZ

Innerhalb der Fünf Wandlungsphasen wird der Frühling dem Element HOLZ zugeordnet. Die im Idealfall frei fließenden Energien dieses Elementes streben nach oben. Im Frühling kommen die Säfte und das Yang wieder an die Oberfläche zurück. Dies macht sich in der Natur mit dem Austreiben der Bäume und Sträucher bemerkbar und auch der Mensch erlebt „Frühlingsgefühle“ und fühlt sich vitalisiert. Bei manchen stagniert allerdings noch die Energie des Holzes, meist bedingt durch zu wenig Naturverbundenheit und einen stressigen Alltag. Wer im Winter zu wenig zur Ruhe kommt und im gleichen Stress-Tempo weiterarbeitet wie das restliche Jahr, laugt seinen Körper aus und kann mangels Energie den Übergang oft nur schwer bewältigen. Die daraus resultierende Stagnation kommt oft in der allseits bekannten Frühjahrsmüdigkeit zum Ausdruck.

In diesem Fall können regelmäßig in der ersten Hälfte des Frühlings durchgeführte Shiatsubehandlungen in Kombination mit der richtigen, an die Saison angepasste Ernährung wahre Wunder bewirken! Entgiften, Entschlacken und Reinigen von Innen her ist nun angesagt.

Das Element HOLZ (die Wandlungsphase Holz) symbolisiert den Aufbruch. Es steht auch für die Lebensphase der Kindheit und Jugend eines Menschen, weiters für Mut, Flexibilität, Vitalität, Kreativität, Toleranz und Entscheidungsfähigkeit. Fließt die entsprechende Energie frei im Körper eines Menschen, so fördert sie die oben genannten Eigenschaften. Unter den Pflanzen gilt der Bambus als Sinnbild für diese Fähigkeiten.

Welche Organe des menschlichen Körpers, welche Meridiane und Energien dem Element Holz zugeordnet sind und wie sich diese in Ihrem Leben auswirken, erfahren Sie demnächst hier in einem weiteren Beitrag …

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück. …“

[Johann Wolfgang von Goethe, Faust I]

Mag. Richard Palfalvi, Shiatsupraktiker & Holistic Health Coach mit Praxis in 1090 Wien